"Gestalterisch tätig bin ich seit meiner Kindheit; aber
erst bei Puppen - am Anfang aus Stoff und seit ca. 14 Jahren
aus dem Werkstoff Porzellan - habe ich eine Tätigkeit gefunden,
die mich stets fordert, und bei der ich mich immer auf dem Weg
und nie am Ziel finde.
Als Autodidaktin bin ich bei allen Arbeiten mein eigener,
sehr kritischer Lehrmeister. Erst in den letzten Jahren
besuchte ich einen Modellierkurs bei Lewis Goldstein und einen
Workshop zum Erfahrungsaustausch bei Martha Armstrong-Hand. Ich
bin der Ansicht, man sollte erst durch viel Übung für sich
einen eigenen Weg und Stil finden.
Meine Puppen gibt es nur in kleinen limitierten Auflagen
von 10 oder 15 Stück. Da ich vom ersten Handgriff bis zum
letzten Nadelstich alles selbst fertige, sind es pro Jahr nur
ca. 3 neue Modelle. Das fachliche Können für die Entwürfe und
das Herstellen der Bekleidung erlernte ich auf einer
Textilfachschule. Die Harmonie zwischen Gestalt und Bekleidung
in Form und Farbe ist mir sehr wichtig.
Ich suche mit meinen Puppen nach einem offenen Ausdruck,
von dem aus alles möglich ist:
Es sind leise, zeitlose Geschöpfe die nicht vom Effekt
leben, sondern zum Verweilen auffordern. Ich möchte keine
momentanen Ausdrücke in Mimik und Gestik festhalten, die sind
mir zu schnell verflogen. So schnell wie unsere kurzlebige
Zeit, in der sich nur wenige Menschen die Zeit nehmen um etwas
genau zu betrachten.
Erst durch die Vorstellung des Betrachters wird die Puppe
mit Leben erfüllt und eine Beziehung baut sich auf. Diese
Kommunikation ist die "KUNST", die ich anstrebe.
Mit meinen kleinen Puppen (ca. 20 cm) möchte ich es dem
Betrachter erleichtern, sich einlassen zu können, denn die
Größe der Puppen fordert dazu auf."
Ulrike Hutt
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