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Ein extra Wort zu den Limitierungen

Über eine Arbeit aus Modelliermasse müssen wir nicht groß reden: Hier handelt es sich um ein Unikat! Anders bei Arbeiten aus Porzellan. Porzellan ist eine Gießmasse und erfordert demzufolge eine Form, die ausgegossen werden kann. D.h. der Künstler modelliert und baut dem Modell entsprechend Formen. Dabei gilt: Je extremer und komplizierter das Modell, desto aufwendiger und komplizierter der Formenbau und desto höher der Ausschuss nachher beim Entformen, Schleifen und Brennen des Porzellans!

Einleuchtend auch, dass reine Unikate aus Porzellan daher äußerst selten sind. Dafür ist der Formenbau viel zu aufwendig, die Arbeiten wären extrem teuer. Dennoch gibt es natürlich auch Unikate aus Porzellan - sie entstehen aber meistens unfreiwillig!

Die Künstler legen nach Fertigstellung eines Prototyps fest, wie oft sie eine Puppe, eine Figur oder ein Objekt maximal fertigen wollen! Das wird dann durch Einritzen (meist im Hinterkopf) markiert.

Bei kleinen Serien werden nun - nach der Vorstellung des sog. "Künstlerexemplars" - Bestellungen gesammelt, die dann auch entsprechend abgearbeitet werden müssen. Aber: Kein Künstler muss die ursprünglich festgelegte Anzahl fertigen, solange noch keine Aufträge dafür vorliegen. Jeder Künstler kann eine Serie vorzeitig schließen oder gar nicht erst anlaufen lassen!

Das gibt es immer wieder, die Gründe dafür können vielfältig sein! Natürlich kann es sein, dass eine Arbeit bei den Sammlern nicht die gewünschte Resonanz findet, schließlich kommt nicht alles immer gleichermaßen gut an! Dann kann aber weiter entwickelt, verfeinert und daran gearbeitet werden!

Problematisch wird es, wenn eine Form sich als zu kompliziert erweist, d.h. beim Schleifen und Brennen der Ausschuss stets das verwertbare Ergebnis bei weitem überschreitet. Wenn jedes neue Gießen mit Frust endet! Bevor eine kleine Serie dann überhaupt anläuft, wird die Form frustrationsbedingt vernichtet! Natürlich zur Enttäuschung der Sammler!

Auch in sogenannten "Tiefs" neigen Künstler zum Vernichten von Formen. Es wird entrümpelt und weggeworfen, was nicht mehr wichtig erscheint. So ist aus manch geplanter, kleiner Serie öfters schon mal ein reines Unikat übriggeblieben!

Eine gute Alternative zu den reinen Unikaten liegt für Künstlern und Sammlern in den Varioserien! Hier wird zwar festgelegt, wie oft die gebaute Form maximal verwendet werden darf, die Ausarbeitung erfolgt aber immer individuell, sozusagen nach Lust und Laune.

Zum Kauf angeboten wird dann immer nur das, was bereits fertiggestellt ist. Jede Arbeit kann dabei so individuell sein wie ein Unikat, denn verwendet wird immer nur die Grundform, alles andere ist wieder ganz der Kreativität des Künstlers überlassen! Und ein Stück wird eben nur gefertigt, wenn es der Künstler selbst will! Aus diesem Grund können sich Varioserien über Jahre hinweg ziehen!

Die Jahreszahl, die bei einer Arbeit angegeben ist, steht grundsätzlich für das Jahr der Modellierung. Wie lange es aber letztendlich gedauert hat, bis alle Stücke einer Serie gefertigt waren, ist daraus nicht zu ersehen! Sind bei kleinen Varioserien im Zertifikat zwei Jahreszahlen angegeben steht die erste für das Jahr der Modellierung, die zweite für die Fertigungstellung der abgebildeten Arbeit.

Wird neu modelliert, mögen Künstler manchmal das "Alte" nicht mehr! Die neue Arbeit wird dann als die Beste empfunden. Auch das kann dazu führen, dass vom Künstler nicht mehr geliebte Serien vorzeitig geschlossen und sogar die Formen kurzerhand vernichtet werden. Dass damit die Sammler nicht immer einverstanden sind, ist sicherlich nachvollziehbar!

Fazit: Bei einer auf 10 Stück festgelegten Limitierung können und dürfen max. 10 Stück gefertigt werden. Dass diese Anzahl aber auch tatsächlich gefertigt wird, dazu kann die Künstler niemand zwingen!

Wieviel letztendlich von einer limitierten Serie tatsächlich gefertigt wurden, ist daher irgendwann das kleine Geheimnis jedes einzelnen Künstlers. Bauen Sie daher nie auf "Luft" in einer Serie - sie kann recht schnell nicht mehr vorhanden sein!

Das gilt erst recht, wenn Neuvorstellungen sich als echter "Renner" entpuppen. Auf Ausstellungen habe ich das früher häufiger erlebt: Sammler, die ihre Kaufentscheidung eigentlich nur noch einmal in Ruhe überdenken wollten, kamen anderntags schon nicht mehr zum Zuge: Alle Stücke waren mittlerweile reserviert!